Ich traue mich ja kaum davon zu schreiben. Nach den Regenfällen, die wir in den letzten Tagen hatten… Aber ich bin sicher: es wird irgendwann mal wieder richtig Sommer. Oder du fährst in Urlaub. Und dann wirst du sie wiedersehen: die Sonne!
Und Sonne brauchen wir, damit unser Körper Vitamin D produzieren kann.
Das weißt du sicher.
In diesem Artikel habe ich noch ein paar kleine interessante Infos zu Vitamin D zusammengestellt, die dir vielleicht neu sind:
- Den größten Teil unseres Vitamin D-Bedarfs (nämlich ca. 90%) können wir aus der Sonneneinstrahlung decken. Aber nur bei genug Sonne (siehe unten)! Nur ca. 10% bekommen wir aus der Nahrung.
- Um genug Vitamin D aus der Nahrung zu bekommen, müsste man z.B. pro Tag 10 Eier oder 1 kg Champignons oder 75 g Hering essen.
- Um Vitamin D in der Haut zu bilden, ist UV-Licht einer bestimmten Wellenlänge nötig. Daher ist in Mitteleuropa (ab Breitengrad 35°N) von Oktober bis März die Produktion von Vitamin D in der Haut nicht möglich, oder zumindest stark eingeschränkt.
- Auch bei ausreichender Sonneneinstrahlung gibt es Hindernisse, die die Vitamin-D-Produktion einschränken, z.B. ständiger Aufenthalt in Gebäuden, stark bedeckende Kleidung, dunkle Hautfarbe, Sonnenschutzmittel, Smog,…
- Durch die Haut kann nicht zu viel Vitamin D produziert werden. Denn:
- Nach 20 Minuten Sonnenbad erreichen Menschen mit heller Haut einen Punkt, ab dem kein Vitamin D mehr zusätzlich produziert wird. Bei dunklerer Haut dauert es etwa 2-6x länger.
- Ein Vitamin-D-Mangel kann zur Störung des Kalziumstoffwechsels führen und damit unter anderem zu Knochenerkrankungen, Störungen des Wachstums und Infektanfälligkeit. Diskutiert wird auch ein Zusammenhang mit Diabetes Mellitus, Krebserkrankungen und Erkrankungen des Immunsystems.
- Säuglinge bekommen bei uns täglich Vitamin D in Form von Tropfen oder einer (auflösbaren) Tablette. Und zwar mindestens ein Jahr lang und bis in den Frühling nach dem ersten Geburtstag hinein. Bei älteren Kindern ist das noch nicht überall Routine, aber auch hier erscheint eine tägliche Gabe von Vitamin D in Form von Tabletten sinnvoll, wenn nicht genug Sonnenschein vorhanden ist.
PS: Also Sonne ist super. Wenn da nicht schon wieder das Ding mit Sonnenbrand, Hautalterung und Hautkrebs wäre… (Es gibt aber auch immer etwas zu meckern… 😉 )
Soll ich mein Kind jetzt in die Sonne setzen oder nicht? Wie finde ich heraus aus diesem Spagat: genug Sonne für Vitamin D, aber bitte kein Sonnenbrand?
Dazu mehr im nächsten Artikel: „Gute Sonne, böse Sonne?„.
Quelle: Monatsschrift Kinderheilkunde 11/12, 5/14 und 8/15, Kinder- und Jugendarzt 8/12
Ahhh, tut das guuuuuut! Ich freue mich schon sehr auf den Artikel!
Ich habe das direkt bei facebook geteilt, mit folgendem Annekdötchen dazu: Letzte Woche steht eine Kundin im Laden. Kind ist 9 Monate alt, den 25°C entsprechend lang aber dünn angezogen. Soweit gut. Dazu aber bleibt die Dame mit dem Kind ausschließlich im Schatten und ist hilflos bis panisch, wenn sie 3m Sonne durchqueren müssen, weil nunmal der Schatten des Hauses nicht bis zum Parkplatz reicht. Und zur Krönung ist das Kindelein eingeschmiert wie der Daywalker persönlich.
Eigentlich ist das nicht unser Thema im Laden, aber da die Kundin mich fragt, ob ich ihr jetzt zusätzlich UV-Kleidung empfehle, erwähne ich vorsichtig die positiven Seiten der Sonne. Sie ist zumindest verunsichert, mehr kann man wohl erstmal nicht erwarten.
Ach je 🙂 Schöne Anekdote 🙂 Ich sitze hier halb grinsend halb mitfühlend… Die Verunsicherung der Frau kann ich irgendwo gut verstehen. Davon wie es mir mit meinen Kindern ergangen ist, berichte ich dann auch in meinem Artikel. Viele Grüße und danke für deinen Beitrag!
Übrigens hat meine Tochter als Säugling mit starken Blähungen auf die Vitamin D Tabletten reagiert. Die Tropfen waren aber problemlos. Musste mit dem Kinderarzt aber lange verhandeln, bis er sie verschrieben hat.
Ja, das sind die anderen Inhaltsstoffe der Tabletten, die in den Tropfen nicht drin sind. Aber es gibt ja inzwischen sogar etwas mehr Auswahl,auch bei den Tropfen…